Samstag, 24. Januar 2009
 
Salzburg: Attacken auf abtreibungswillige Frauen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Heidi Rohrmoser   
Dienstag, 29. Mai 2007

Vor wenigen Tagen verweigerte Salzburgs Erzbischof Alois Kothgasser die Annahme einer Auszeichnung aus den Händen von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller. Der Grund: sie habe die Abtreibung in Landeskliniken möglich gemacht. Religiöse Fundamentalisten und militante Abtreibungsgegner wie die Mitglieder der aus Wien einschlägig bekannten HLI sehen sich dadurch ermutigt.

Human Life International (HLI), mit ihrer fundamentalistischen US-amerikanischen Mutterorganisation hat sich mit Pro Life und der Jugend für das Leben zusammengerottet, um einen bundesweit organisierten Angriff auf Frauenrechte zu starten. Dietmar Fischer in Wien holte sich amerikanische Coaches zur Ausbildung von Fundi-Abtreibungsgegnern. Gemeinsam stalken sie, betreten die Räume der Gynmed-Ambulanz und beten lauthals den Rosenkranz. Sie machen Psychoterror beim Parkhaus des LKH, bedrängen und belästigen Frauen massiv verbal bis hin zu körperlichen Übergriffen; d.h. sie werfen Plastikembryonen, Broschüren und kirchliche Bücher den Frauen ins Auto nach. Sie beflegeln die Frauen, dass ihr Vorgehen „Mord“ sei, geben vor, Psychologinnen von Gynmed zu sein, erzählen Horrorgeschichten, die massiv verunsichern können. Die Leitung, das Management und die zuständigen Direktionen unterstützen zwar engagiert die Gynmed-Ambulanz, stellen aber lediglich 2 ÖWD-Kräfte zum „Schutz der Sicherheit“ der Frauen ab.

Die Frauen klagen, dass der Schwangerschaftsabbruch mit € 425,- zu teuer sei – unerschwinglich für viele. Die Fristenlösung sei ein fauler Kompromiss, die Abtreibung solle gänzlich aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden. Die Abtreibungspille Mifegyne solle stationär verabreicht werden, da das psychisch und physisch ein schwerer medizinischer Eingriff sei. Der Schwangerschaftsabbruch soll anonym und kostenlos sein. Die gesellschaftliche Akzeptanz fehlt, weshalb die Frauen isoliert damit klar kommen müssen, deshalb bedürfe es eines Rechts auf feministische, menschliche und medizinische Betreuung während der Entscheidungsphase. Nur zwei Gynäkologinnen mit GKK-Verträgen seien für die Nachbetreuung unzureichend. Es bedürfe dringend der Einführung von Schutzzonen vor den Gynmed-Ambulatorien, damit die Entscheidungsfreiheit der Frauen und das Recht auf Abtreibung gesichert seien. Das Selbstbestimmungsrecht der Frauen solle in der Bundesverfassung verankert werden!

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